Arbeit bei Franz von Assisi und den Brüdern
Gedanken für den Tag 26.4.2017 zum Nachhören:
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Arbeit war für ihn und seine Brüder nicht Erwerb, sondern Teilhabe und Dienst an der Gemeinschaft. So sah er es überhaupt nicht gerne, wenn einer das vortreffliche Geschenk der Zeit untätig verstreichen ließ. „Ich will“, sagte er, „dass meine Brüder arbeiten und sich tüchtig plagen, und die kein Handwerk verstehen, sollen eines lernen.“ Also nichts mit frommem Faulenzen.
Hubert Gaisbauer
ist Publizist
Neue Ordnung einer gerechten Welt
Einen Bruder, den er längere Zeit beim Nichtstun beobachtet hatte, fuhr er eines Tages an: „Bruder Mücke, geh deiner Wege, denn du willst nur deiner Brüder Schweiß verzehren.“ Und dieser kehrte in die Welt zurück, heißt es, die er noch nicht verlassen hatte.
In der ursprünglichen Regel für die Brüder findet man ein kurzes Kapitel, überschrieben mit Dienen und Arbeiten. Darin heißt es: Die Brüder, die sich auf eine Arbeit verstehen, sollen arbeiten und das Handwerk ausüben, das sie können. Und als Lohn für ihre Arbeit sollen sie alles annehmen, was sie zum Leben nötig haben – nur eines nicht, Münze oder Geld.
Die Brüder waren fähig und einige recht gut ausgebildet. Sie waren verlässlich und fleißig, doch sie handelten nach ihrem eigenen Arbeitsbegriff, das heißt: Sie arbeiteten, um Güter und Dienste für andere zu erbringen. Es ging darum, allen anderen die Mittel zu einem menschlichen Leben zukommen zu lassen.
Das einst verwöhnte Kaufmannssöhnchen Francesco hat über seiner eigenen Hände Arbeit gelernt, dass Gottes Geist dabei ist, letztlich eine „neue Welt“ hervorzubringen, die gemeinsame Versorgung, die neue Ordnung einer gerechten Welt.
Musik:
Mark Lubotsky, Violine: „Loure“ aus: Partita No. 3 in E major / C Dur BWV 1006 von Johann Sebastian Bach
Label: Brilliant Classics 93102/11