Religionskritik
Gedanken für den Tag 19.7.2018 zum Nachhören:
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Da Mandela für die Einheit des südafrikanischen Volkes kämpfte, hatte er das friedliche Zusammenleben von Menschen nicht nur aller Ethnien, sondern auch aller Religionen zum Ziel. Eine Regenbogennation sollte Südafrika sein, in der die Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit miteinander leben können. Für Nelson Mandela war seine christliche Herkunft eine zentrale Überzeugung, auf die er seinen Widerstand gegen Apartheid gründete. Aber er wollte an seinen Taten gemessen werden, nicht an der religiösen Überzeugung. Denn auch die Vertreter der Apartheit gehörten christlichen Kirchen an. Für ihn bewahrheitete sich eine Religion aufgrund ihrer sozialen Auswirkung.
Ulrike Bechmann
ist Professorin für Religionswissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz
Weg der Umkehr
In Südafrika traf deshalb die sogenannte Rassentrennung auch die Kirchen mit großen Konflikten als Folge. Sollten die Kirchen selbst „Rassentrennung“ in ihren Gemeinden praktizieren und dann von einem Gott der Gerechtigkeit reden? Die Kirchen des Südafrikanischen Kirchenrats, in dem die meisten großen Kirchen und Konfessionen zusammengeschlossen waren, engagierten sich stark gegen die „Rassentrennung“.
Aber wenige andere Kirchen und Gemeinden, wie zum Beispiel die Dutch Reformed Church, stützten die Apartheid. In dem Wahrheits- und Versöhnungsprozess nach der Apartheid haben diese Kirchen ihre Haltung als Sünde bezeichnet und begonnen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Es war ein schmerzhafter Weg der Umkehr.
Buchhinweis:
Nelson Mandela, Meine Waffe ist das Wort. Mit einem Vorwort von Desmond Tutu, Kösel-Verlag
Musik:
„Mandela Day“ von Simple Minds
Label: Virgin 209785