Reiches Erbe

Am 8. April 1971 hat in London der erste internationale Romakongress stattgefunden. Die Delegierten aus verschiedenen Bürgerrechtsbewegungen haben sich auf die Eigenbezeichnung „Roma“ für alle Gruppen, auf die Romafahne in blau und grün mit einem roten Rad und auf die gemeinsame Hymne geeinigt.

Gedanken für den Tag 13.4.2019 zum Nachhören (bis 12.4.2020):

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Österreich war vor 25 Jahren das erste Land, das den Roma den Status einer eigenen Volksgruppe zuerkannt hat. Zahlreiche Mahn- und Gedenkstellen in Österreich, insbesondere im Burgenland und in Wien erinnern an die Verfolgung und die Vernichtung, den Porajmos, aber auch an bedeutende Romnija und Roma, die ein reiches Erbe an Kunst, Poesie und Literatur hinterlassen haben.

Marion Dworzack
ist Romni, Feministin und Katholikin

Allen Widrigkeiten zum Trotz

Was uns noch fehlt ist ein zentrales Mahnmal mit angeschlossenem Bildungszentrum, vergleichbar dem Mahnmal auf dem Judenplatz in Wien.

Roma sehen sich bisweilen immer noch Anfeindungen und Misstrauen gegenüber. Vorurteile verstellen manchen Menschen den Blick auf eine spannende Kultur und Tradition, die so viele Schätze zu bieten hat, wenn man sich ein bisschen näher damit beschäftigt.

Die Romakultur ist ein Teil des kulturellen Erbes dieses Landes. Den Blick auf diesen Reichtum ebenso wie auf die schmerzliche Vergangenheit zu lenken, das habe ich diese Woche in den „Gedanken für den Tag“ versucht: anhand der Lebensgeschichten von Romnija, starken und lebensfrohen Frauen, allen Widrigkeiten zum Trotz.

Musik:

„Gelem Gelem“ von Maria Koré
Label: Werknummer 7642428