Handlungsfähig bleiben

Im liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche sind für jeden Tag eigene Bibelstellen vorgesehen. An ihnen orientiert sich in dieser Woche Klaudia Achleitner in ihren Morgengedanken. Heute geht es um Zivilcourage: Den Mund aufmachen gegen Unrecht und Leid.

Morgengedanken 17.11.2017 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Die Zeitungen sind voll von Berichten über Krieg, Zerstörung und Gewalt an Menschen. Wir sind alle involviert in gesellschaftliche Verhältnisse, die Auswirkungen haben auf unseren Umgang mit Fremden, mit Armut, Leid und den Klimawandel. Wo bleiben die Wachsamkeit, die Zivilcourage und der Mut, uns diesen Entwicklungen entgegenzustellen und neue Perspektiven aufzuzeigen?

Klaudia Achleitner
ist Leiterin des Referats für Pfarrgemeinderäte im Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg

Für eine gelingende Zukunft

Der Satz Jesu im heutigen Abschnitt aus dem Lukasevangelium „Denkt an die Frau des Lot!“ bringt mich zu der Frage: Was hat die Frau des Lot gesehen, als sie auf Sodom zurückschaute? Die Stadt Sodom, in der der Mob die Fremden foltern wollte und wo Lot dem Mob seine Töchter anbot. Hat Lots Frau aus der Perspektive Gottes zurückgeschaut und den ganzen Wahnsinn erkannt? Haben sie ihre geweinten und ungeweinten Tränen zur Salzsäule erstarren lassen? Musste sie gehen, weil sie das ganze Elend handlungsunfähig werden ließ?

Ermutigend sind Menschen, die nein sagen, bis hierher und nicht weiter. Ermutigend sind Berichte über Menschen, die es anderen ermöglichen, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Hoffnung geben jene, die nicht nur auf sich und ihresgleichen schauen. Zuversicht verleihen diejenigen, die immer wachsam Entwicklungen aufzeigen, die in die falsche Richtung gehen. Für eine gelingende Zukunft wünsche ich uns allen Mut und die Kraft zur Wachsamkeit und zur Zivilcourage.