Leben und Sterben

Und plötzlich ist alles anders. Ein Unfall, ein Schicksalsschlag, eine schwere Erkrankung trifft uns selbst oder jemanden, der uns nahesteht und die Verzweiflung ist groß. Und doch: allein sind wir auch dann nicht, da ist einer, der immer an unserer Seite ist.

Morgengedanken 14.4. zum Nachhören:

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Karwoche – Das althochdeutsche Wort kara heißt soviel wie Klage, Kummer oder Trauer. Ja – davon werden wir erfasst, wenn wir dem Leid und dem Tod begegnen. Wir klagen wegen der Schmerzen, wir fragen warum? Wir trauern um Verstorbene.

Christian Leibnitz
ist Stadtpfarrpropst in Graz

Licht des Lebens

Der Blick auf das Leiden Jesu und sein Sterben kann in diesen Situationen Kraft und Hoffnung geben, Leben und Sterben zu bewältigen. Dabei geht es ja nicht bloß um einen Rückblick auf Vergangenes und eine Erinnerung an einmal Geschehenes. Der Blick ist vielmehr zugleich auch die Einladung, auf jene Menschen zu schauen, in denen Jesus heute leidet. So kann auch sein erlösendes Wirken erfahren werden.

Das durfte auch ich in der Zeit meiner Krankheit erfahren. Getragen und aufgerichtet durch das Gebet unzähliger Menschen, die mich mit meinem Leiden Gott anvertraut haben. Das setzt heilende und erlösende Kräfte frei. In diesen betenden Menschen geht Gott mit einem mit. Ich bin nicht allein, seine Gegenwart begleitet mich, sein Wille vollzieht sich an mir. Da bleibt man dann nicht in der Klage stecken, sondern der Blick weitet sich aus der Hoffnung, dass aus der Finsternis des Leidens und Sterbens das Licht des Lebens aufsteigt.