„Frau, warum weinst Du?“

„Frau, warum weinst Du? Wen suchst Du?“, hat Jesus, so berichtet es die Bibel, Maria Magdalena gefragt. Über diese Begegnung geht es in den heutigen Morgengedanken.

Morgengedanken 22.4. zum Nachhören:

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Die Kirche feiert nach alter christlicher Tradition Ostern eine ganze Woche lang. Jeder Tag ist wie der Ostersonntag der Feier der Auferstehung Jesu gewidmet, der Freude darüber, dass er den Tod besiegt hat und lebt. Seinen Freunden und Gefährtinnen hat er sich gezeigt, berichtet die Bibel. Ich glaube daran, dass wir auch heute seiner lebendigen Gegenwart begegnen können.

Veronika Prüller-Jagenteufel
ist römisch-katholische Theologin und Leiterin des Pastoralamts der Erzdiözese Wien

In Liebe beim Namen rufen

Als Auferstandener stellt Jesus oft Fragen. So fragt er Maria Magdalena, die weinend an seinem Grab steht: Frau, warum weinst Du? Wen suchst Du? (Joh 20,15) Das sind auch heute hilfreiche Fragen für Verzweifelte und Traurige: Was ist denn der tiefere Kern meiner Traurigkeit? Wonach suche ich, was fehlt mir, was erhoffe und ersehne ich? In der Szene mit Maria Magdalena und dem auferstanden Jesus ist das ganz klar: Freude und Glück bringt die Begegnung. Maria Magdalena erkennt Jesus, als er sie bei ihrem Namen ruft.

Auch heute ist das für viele eine tiefe Sehnsucht: in Liebe beim Namen genannt und erkannt zu werden inmitten meiner Tränen und enttäuschten Hoffnungen. Wo wir einander mit dieser Achtsamkeit und Zuneigung begegnen, kann Jesus spürbar werden unter uns und ganz lebendig. Frohe Ostern!