„Glücklich, die Frieden stiften..."

Frieden stiften – wie geht das? Pfarrer Dietmar Stipsits erklärt, dass dabei Vergebung eine wichtige Rolle spielt.

Morgengedanken 11.8. zum Nachhören:

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„Glücklich, die Frieden stiften, denn sie werden Töchter und Söhne Gottes genannt werden“, lautet ein erster Zuspruch in den Seligpreisungen. Frieden zu stiften ist in meinen Augen dann möglich, wenn ich bereit zur Versöhnung bin. Ich kann mich mit meinen Mitmenschen nur dann versöhnen, wenn ich bereit bin, ihnen zu vergeben; zu vergeben, was sie mir angetan haben.

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer des burgenländischen Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Friedenstifter

Ich weiß nicht, wie es Ihnen mit Vergebung geht, aber ich sehe oft bei mir, dass ich zwar vergeben möchte, mir aber wirkliche Vergebung nicht gelingt. Ich strenge mich also mit meinem Willen intensiv an zu vergeben, spüre aber, dass die Verletzung weiter in mir bohrt.

Ich bin der Überzeugung, dass Vergebung ein Prozess ist, der einige Zeit braucht, damit er gelingt. Zunächst versuche ich, mir den Schmerz bewusst zu machen, den mir jemand zugefügt hat. Dabei finde ich es wichtig, die Wut, den Ärger, den Zorn, der in mir hochkommt, zuzulassen. Denn erst dann kann ich objektiver meine Verletzung anschauen, um abschließend vergeben zu können. Vergebende Menschen sind Friedenstifter.