„Glücklich, die keine Gewalt anwenden..."

Jesus fordert in den Seligpreisungen auf, keine Gewalt anzuwenden. Pfarrer Dietmar Stipsits meint, dass Sanftmut dabei eine Rolle spielen kann.

Morgengedanken 12.8. zum Nachhören:

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„Glücklich, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben“. Luther übersetzt es treffender – wie ich meine - mit „Selig, die Sanftmütigen“. Jeder Mensch ist einzigartig und reagiert ganz unterschiedlich aufgrund seiner Emotionen: der eine still und zurückhaltend, die andere extrovertiert und laut, wieder ein anderer sanftmütig mit einer freundlichen und friedlichen Gesinnung.

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer des burgenländischen Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Unrecht verhindern

Sanftmütig zu sein, also weder in Taten noch in Worten Gewalt anzuwenden, bedeutet für mich nicht einfach alles zu dulden oder für alles Verständnis zu haben. Nein, ich glaube, dass Jesus schon möchte, dass wir dem andern sagen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Sag ihm, wo er sich falsch verhält, sag ihm auch, wo du dich ärgerst. Aber sag es nicht, um in klein zu machen, sondern als Partner, als Freundin.

Sanftmütig zu sein geht aber für mich auch noch einen Schritt weiter. Unrecht nicht zu vergrößern, sondern beim Namen zu nennen ist die eine, mich aktiv dafür einzusetzen, dass Unrecht nicht geschieht und die Gewaltspirale zurückgedreht wird, die andere Seite von Sanftmut. - Sanftmütig will ich sein, um ein friedvolles Miteinander zu ermöglichen.