Leben nach der Geburt?

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Der altkatholische Bischof John Okoro versucht eine Antwort auf diese Frage zu geben – in Form einer Parabel zur Frage „Gibt es ein Leben nach der Geburt?“

Morgengedanken 9.10. zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Es geschah einmal, dass in einem Schoß Zwillingsbrüder heranwuchsen. Als aber schon Monate vergangen waren, bemerkten sie plötzlich, wie sehr sie sich verändert hatten. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte der eine. „Das bedeutet“, sagte der andere, „dass unser Aufenthalt in dieser Welt bald zu Ende geht“.

Buchtipp:
Nossrat Peseschkian, „Glaube an Gott und binde dein Kamel fest“, Kreuz Verlag

„Existiert unsere Mutter?“

„Aber ich will gar nicht gehen“, sagte wieder der Erste. „Wir haben keine Wahl“, entgegnete der andere, „aber vielleicht gibt es ja ein Leben nach der Geburt.“ „Aber wie soll das gehen“, fragte wieder der Zweifelnde. „Und außerdem hat nie jemand diesen Mutterschoß verlassen und ist wieder zurückgekommen, um zu sagen, dass es weiterginge. Nein, die Geburt ist das Ende!“ Und er fiel in tiefen Kummer und sagte: „Womöglich gibt es gar keine Mutter hinter allem!“ „Aber sie muss existieren“, protestierte der andere, „wie sollten wir sonst hierhergekommen sein?“ - „Hast du je unsere Mutter gesehen?“, fragte wieder der Zweifelnde, „vielleicht haben wir sie nur erdacht, um unser Leben besser zu verstehen!“

Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter voller Angst und Fragen. Schließlich kam der Moment der Geburt. Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatten, öffneten sich ihre Augen. Sie schrien vor Freude. Was sie sahen, übertraf ihre kühnsten Träume.