Ewigkeit

In den Morgengedanken will heute der altkatholische Bischof John Okoro mit einer Geschichte dazu ermutigen, auch in den Kleinigkeiten des Alltags einen Sinn und damit ein Stück Ewigkeit zu erkennen.

Morgengedanken 10.10. zum Nachhören:

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Eine alte Frau bügelte Wäsche. Da trat der Todesengel zu ihr und sagte: „Es ist Zeit! Komm!“ Die Frau antwortete: „Gut, aber erst muss ich die Wäsche fertig bügeln. Und ich muss kochen, meine Tochter arbeitet im Geschäft, sie braucht etwas zu essen, wenn sie heimkommt. Siehst du das ein?“

Buchtipp:
Nossrat Peseschkian, „Glaube an Gott und binde dein Kamel fest“, Kreuz Verlag

„Im Jetzt ist Ewigkeit“

Der Engel ging. Eine Zeit später kam er wieder. Er traf die Frau, als sie gerade das Haus verließ. „Komm jetzt!“, sagte er, „es ist Zeit.“ Die Frau antwortete: „Aber ich muss erst ins Altersheim. Da warten ein Dutzend Leute auf mich, die von ihrer Familie vergessen sind. Soll ich sie im Stich lassen?“ Der Engel ging. Einige Zeit später kam er zurück und sagte: „Es ist Zeit! Komm!“ Die Frau antwortete: „Ja, ja, ich weiß, aber wer bringt meinen Enkel in den Kindergarten, wenn ich nicht mehr bin?“

Der Engel seufzte: „Gut, ich werde warten, bis dein Enkel alleine gehen kann“. Einige Jahre später saß die Frau am Abend müde vor ihrem Haus und dachte: „Eigentlich könnte jetzt der Todesengel kommen. Nach all der Plackerei muss die Seligkeit doch wunderbar sein.“ Der Engel kam. Die Frau fragte: „Bringst du mich jetzt in die ewige Seligkeit?“ Der Engel frage zurück: „Und wo, glaubst du, warst du die ganze Zeit?“