Abschied und Trennung

„Wir haben hier auf Erden keine bleibende Stätte“ – Abschied und Trennung sind etwas Natürliches, sagt der aus Nigeria stammende Bischof der altkatholischen Kirche in Österreich, John Okoro.

Morgengedanken 11.10. zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Während nur wenige Ausdrücke genügen, um den Eintritt des Lebens in diese Welt zu beschreiben, gibt es in jeder Sprache Hunderte von Möglichkeiten, Verlassen-werden und Verlassenheit auszudrücken.

Buchtipp:
Nossrat Peseschkian, „Glaube an Gott und binde dein Kamel fest“, Kreuz Verlag

Alles endet

Daran kann man ermessen, wie lebhaft sich die menschliche Vorstellung seit jeher mit dem Problem des Abschiednehmens beschäftigt hat. Allein in der deutschen Sprache gibt es dafür Worte wie loslassen, Loslösung, Ablösung, verlassen sein, Abkoppelung, Trennung, Abnabelung, scheiden, beenden. Praktisch betrachtet sind Abschied und Trennung etwas Natürliches. Jedes Leben hat einen Anfang und endet irgendwann. Kein Mensch, der ein Lustspiel besucht, würde erwarten, dass dieses Spiel endlos weitergeht. Wenn Sie jemanden besuchen, werden Sie sich irgendwann auch wieder von ihm verabschieden. Ein Kinofilm beginnt und endet. Ein Buch beginnt und endet. Ein Urlaub beginnt und endet.

Was immer der Mensch erlebt und erleidet, muss irgendwann ein Ende haben, sei es Freud oder Leid, Krieg oder Frieden, Nacht oder Tag, Erfolg oder Misserfolg.