Zeit sparen?

Gute Nachrichten für Menschen, die auch einmal faul sein wollen, hat in den heutigen Morgengedanken Olivier Dantine.

Morgengedanken 21.11. zum Nachhören:

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Haben Sie sich schon überlegt, wie Sie Zeit sparen können? Oder haben Sie es schon einmal versucht? Und, haben Sie dann mehr Zeit auf Ihrem Zeitsparbuch gehabt als vorher?

Olivier Dantine
ist Superintendent der evangelisch-lutherischen Diözese Salzburg/Tirol

Der siebente Tag

Ich jedenfalls nicht, und es ist ja auch kein Wunder: Wenn ich die Zeit nicht aufhalten kann, dann kann ich sie erst recht auch nicht einsparen. Im Arbeitsleben gehört es selbstverständlich dazu, Zeit optimal zu nutzen. Alles andere wäre ja Zeitvergeudung. Auch das finde ich einen komischen Gedanken. Wenn ich Zeit vergeudet habe, ist doch nicht weniger von ihr da. Und immer schwingt beim Wort Zeitvergeudung das schlechte Gewissen mit: Wer die Zeit nicht optimal genutzt hat, ist faul gewesen. Aber war Gott faul, als er am siebten Tag der Schöpfung geruht hat?

Das, was so negativ als Faulheit bezeichnet wird, ist ja etwas sehr wichtiges: Es braucht Pausen, es braucht das Nichtstun. Die Zeiten, in denen ich nicht auf die Uhr schauen muss, die sind für meine Erholung wichtig, die sind wichtig, um wieder Kraft tanken zu können. Aber mein Gehirn braucht die Pausen auch, damit neu Gelerntes sich festsetzt und um frei zu werden für neue Gedanken und Ideen. Diese Zeit habe ich nicht vergeudet, sondern sinnvoll genutzt. Solche Zeit ist besonders wertvoll.