„Reisen bildet“

Gemeint ist damit die Begegnung mit anderen Kulturen, fremden Lebensweisen und fernen Religionen. Doch wozu in die Ferne schweifen – heute ist diese Begegnung oft schon im eigenen Wohnhaus oder in der Schulklasse der Kinder möglich.

Morgengedanken 11.1.2015 zum Nachhören:

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Meine Schwiegertochter arbeitet als Lehrerin. Deutsch und Französisch. Sie hat in ihren Klassen ganz überwiegend österreichische Kinder und Jugendliche. Leider, sagt sie. Denn gerade Kinder lernen noch so viel und so leicht voneinander. Und weiter: „Meine Schülerinnen und Schüler sind ja im Grunde gezwungen, in ihrem Bereich zu bleiben. Sie haben nur wenige Möglichkeiten, sich an andere Kulturen anzupassen oder sich auch einmal an ihnen zu reiben.“

Marco Uschmann
ist Leiter des evangelischen Amts für Hörfunk und Fernsehen und Chefredakteur der evangelischen Zeitung SAAT

Jahr der Bildung 2015

Natürlich ist es einfacher, Jugendliche zu unterrichten, die alle überwiegend aus demselben Milieu kommen. Die Meinungen ähneln einander, die Neigungen und Abneigungen auch. Auch die Sprache ist dieselbe. Was für alle einfach ist, das ist aber unter Umständen nicht so spannend. Denn zur Bildung gehört es ja auch, andere Kulturen und Menschen kennenzulernen. Denn so lässt sich erfahren und erleben, was sie ausmacht und was ihnen wichtig ist.

Dazu gehört selbstverständlich auch die Religion. Daher haben die Evangelischen Kirchen dieses Jahr unter die Überschrift „Jahr der Bildung“ gestellt. Es geht ihnen darum, möglichst umfassend alle Bereiche der Bildung zu betrachten und wertzuschätzen. Und zu fördern. Denn Kirchen und Religionsgemeinschaften stellen den Menschen in den Mittelpunkt. Und wenn Menschen einander begegnen, die andere Sprachen sprechen und andere Religionen haben, dann ist das für jeden bereichernd. Und spannend.