Philipp Melanchthon

Wer kennt ihn nicht - den Reformator Martin Luther – zumindest dem Namen nach? Es gab aber noch eine Vielzahl weiterer Reformatoren, weniger bekannte...

Morgengedanken 16.1.2015 zum Nachhören:

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Der Reformator Martin Luther hätte niemals seine Ziele ohne seine Mitstreiter erreichen können. Einer von ihnen war Philipp Melanchthon. Er wird auch „Lehrmeister Deutschlands“ genannt, weil er so gebildet war. Und weil ihm die Bildung und die Schulen so am Herzen lagen. So hat er bei der Ausbildung von Lehrern streng darauf geachtet, dass sie eine genaue Sprache verwenden. Und ihm war wichtig, dass sie Latein, Griechisch und Hebräisch lernen – denn nur mit diesen Sprachen konnte man die Bibel und die Dokumente der Alten Kirche im Original lesen.

Marco Uschmann
ist Leiter des evangelischen Amts für Hörfunk und Fernsehen und Chefredakteur der evangelischen Zeitung SAAT

Neuordnung der Gesellschaft

Aber Melanchthon hat auch Schulen gegründet und Schulordnungen entworfen. So manches davon klingt auch heute noch sehr modern: So sollen die Schüler nicht mit zu viel Lehrstoff geplagt werden. Das führe zu nichts, denn zu viel an Lehrstoff würde sowieso nur wieder vergessen. Vielmehr plädierte Melanchthon dafür, dass die Schülerinnen und Schüler mehr Zeit und Gelegenheit bekommen, das Gelernte zu wiederholen. Für die Reformatoren gehörten Schulen einfach dazu. Das gilt auch für Österreich - so haben die Evangelischen damals neben das evangelische Bethaus in Rutzenmoos in Oberösterreich auch eine Schule gebaut.

An Melanchthon wird deutlich, dass die Reformatoren eine umfassende Neuordnung der Gesellschaft im Auge hatten, als sie die Kirche auf neue Beine stellten: Die Bibel allein und in ihr Jesus Christus, darauf fußt der Zugang zu Gott. Und wenn vor Gott alle Menschen gleich sind, dann sollen auch alle denselben guten Zugang zu Bildung haben. Gut, dass die Reformatoren so unterschiedliche Fähigkeiten hatten.