Alphabetisierungskurse

Die Arbeit der Bibelgesellschaften hat durchaus erwünschte Nebenwirkungen: Denn wer die Bibel unter die Menschen bringen will, muss den Menschen zuerst einmal das Lesen und Schreiben lehren.

Morgengedanken 13.2.2015 zum Nachhören:

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Dass Menschen einen Zugang zur Bibel bekommen, sollte zentrales Anliegen aller Christinnen und Christen sein! In besonderer Weise engagieren sich weltweit Bibelgesellschaften in 200 Ländern dafür, dass die Bibel übersetzt und verbreitet wird.

Jutta Henner
ist evangelische Theologin und Leiterin der Österreichischen Bibelgesellschaft

Chance zum Lernen

In vielen Ländern ist ein Hindernis für die Bibelverbreitung, dass Menschen dort nicht lesen und schreiben können. Ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern, ist das ganz und gar biblische Ziel der Alphabetisierungskurse, welche die Bibelgesellschaften entwickelt haben und erfolgreich in allen Teilen der Erde einsetzen. In Zusammenarbeit mit den Kirchen vor Ort werden diese Alphabetisierungskurse angeboten auf Basis biblischer Texte. In vielen Ländern sind diese Kurse auch längst bei Nicht-Christen beliebt. Albertine lebt in der Republik Kongo in Zentralafrika mit elf anderen Familienmitgliedern in einer kleinen Hütte. Aufgewachsen ist die etwa Vierzigjährige noch als umherziehende Nomadin und hat deswegen nie eine Schule besucht. Ihr größter Traum war es, lesen und schreiben zu lernen. Woche für Woche unterbrechen sie und ihr Neffe die Feldarbeit, um zusammen mit dreißig anderen Dorfbewohnern unter einem Baum am Alphabetisierungskurs teilzunehmen. Ein Dorfältester war von der Bibelgesellschaft im Kongo geschult worden, anderen Lesen und Schreiben auf Lingala, einer der Landessprachen beizubringen.

„Dass ich die Chance zum Lernen bekommen habe, erfüllt mich mit Stolz“, erzählt Albertine, „Ich weiß dass ich etwas Kostbares habe, das man mir nicht mehr nehmen kann.“