„Sonntag der Barmherzigkeit“

Nicht nur Tierarten, auch Worte können vom Aussterben bedroht sein – wenn sie niemand mehr verwendet. Der „Dreikäsehoch“ – so hieß es vor ein paar Jahren – gehört zu dieser Spezies. Aber auch das Wort „Barmherzigkeit“ ist außerhalb der Kirche nur noch selten zu hören.

Morgengedanken 12.4.2015 zum Nachhören:

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Eine Woche nach dem Osterfest feiern wir Sonntag, den Tag der Auferstehung des Herrn. Diesem heutigen Sonntag gab Papst Johannes Paul II. den Namen „Sonntag der Barmherzigkeit“. Und Papst Franziskus wird heute für das Jahr 2016 ein Heiliges Jahr ankündigen, das „Jubiläum der Barmherzigkeit“.

Raimund Schreier
ist Abt von Stift Wilten in Tirol

Die Botschaft der biblischen Heilsgeschichte ist vor allem eine Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes. Gott ist barmherzig. Er hat ein Herz für uns Menschen. Und er möchte, dass auch wir ein großes und offenes Herz haben für unsere Mitmenschen, besonders für die, die uns am nächsten sind.

In dieser kommenden Woche möchte ich mit Ihnen die „Tugend der Dankbarkeit“ einüben. Der „Sonntag der Barmherzigkeit“ lädt uns ein, dankbar zu sein, dass es einen barmherzigen Gott gibt, der uns bedingungslos liebt und der uns versprochen hat, uns in allen Situationen des Lebens nahe zu sein. Und wir dürfen dankbar sein für jene Menschen, die mit uns herzlich verbunden, mit denen wir befreundet sind. Ich wünsche uns allen einen gesegneten „Sonntag der Barmherzigkeit“!