Orientierungsdefizite

„Der Mensch lebt nicht von Brot allein“ – dieses Wort aus der Bibel deutet an, dass der Menschen mehr braucht als nur materielle Güter! Was gibt meinem Leben Sinn?

Morgengedanken 24.4.2015 zum Nachhören:

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„Wer ein warum hat zu leben, erträgt fast jedes wie“, zitiert Viktor Frankl in seinem Buch „Psychotherapie für den Alltag“ Friedrich Nietzsche. Dieser Satz begleitet mich schon seit Jahren in meinem Tun als Seelsorger. Viele Probleme und Ängste können meines Erachtens mit diesem Ansatz gelöst werden. In unserer heutigen Gesellschaft besteht eine ganz große Sehnsucht, die nicht mit Konsum zu befriedigen ist und zur Frage führt: Wofür lebe ich?

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer im Seelsorgeraum Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf im Burgenland

Sinnsuche

Viktor Frankl hat schon vor einem Dreivierteljahrhundert festgestellt, dass wir Menschen in unserem Innersten nicht so sehr nach materiellen Gütern, Glück, Macht und Sex streben, sondern es uns vielmehr darum geht, dass wir unser Leben als ein sinnerfülltes und gelungenes deuten können.

Ja, auch in meinem Seelsorgealltag bewahrheitet es sich, dass Menschen, die täglich aufs Neue darauf vertrauen, dass ihr Leben und ihr Tun einen Sinn hat, mit Schicksalsschlägen und Krisen weit besser umgehen können und diesen gewachsen sind, als jene, die am Sinn ihres Lebens ständig zweifeln oder ihn noch gar nicht gefunden haben. „Wer ein warum hat zu leben, erträgt fast jedes wie.“ Was ist denn mein „Warum zu leben“?