„Heiliger Geist“

Pfingsten ist das Hochfest des Heiligen Geistes – so weit so gut: Aber was bedeutet „Heiliger Geist“ eigentlich?

Morgengedanken 24.5.2015 zum Nachhören:

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Heute ist Pfingstsonntag, das Fest des Heiligen Geistes. Dieses Fest macht mir immer wieder neu bewusst: Gott ist mit mir, sein Geist unterstützt mich, wo immer ich bin. Die Pfingstsequenz, ein altes Heilig-Geist-Gebet, begleitet mich schon lange. In ihren Bildern und Bitten steckt die Sehnsucht nach Heil angesichts all des Unheilen in uns. Sie soll uns in dieser Woche begleiten.

Brigitte Knünz
ist Leiterin der römisch-katholischen Gemeinschaft „Werk der Frohbotschaft Batschuns" in Vorarlberg

Wenn ich an das Wirken des Heiligen Geistes denke, dann kommt mir meine 88-jährige Mitschwester in den Sinn, die in ein Heim umziehen musste. Als ich sie kurz darauf besuchte, war ich sehr betroffen: Sie blieb mehr oder weniger im Bett, ließ sich das Essen aufs Zimmer bringen, wollte weder lesen noch fernsehen, ja sie sagte, am liebsten wolle sie sterben. Nichts schien ihre innere Dunkelheit durchbrechen zu können. Beim nächsten Besuch, etwa einen Monat später, war sie wie umgekehrt: Ihre Augen leuchteten wieder, sie ging zu allen Mahlzeiten in die Stube zu den anderen, wollte Lesestoff und sagte freudestrahlend: Ich bin jetzt hier daheim, und es geht mir gut! - Ein Wandel wie Tag und Nacht!

Heiliger Geist ist für mich eine belebende Kraft. Sie möge uns heute erfüllen: „Komm herab, o Heil´ger Geist, der die finstre Nacht zerreißt, strahle Licht in diese Welt“.