Geduld

In den Mittelpunkt der heutigen Morgengedanken hat Silvia Habringer-Hagleitner den richtigen Umgang miteinander gestellt. Auch dabei können unsere Kinder Lehrmeister sein.

Morgengedanken 24.6.2015 zum Nachhören:

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Ich habe momentan belastende Zeiten in meinem Beruf und meine Geduld ist daher enden wollend. Vor allem, wenn unser jüngerer Sohn abends nicht und nicht ins Bett geht, und ich schon todmüde bin. Dann schrei ich ihn an und meine Mimik wird furchteinflößend.

Prof. Dr. Silvia Habringer-Hagleitner
ist Leiterin des Ausbildungsinstitutes für Religionslehrer an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz

Recht auf Freundlichkeit

Seine Reaktion: „Wenn Du so mit mir redest und so schaust, fühl ich mich schlecht! Du hast kein Recht, so mit mir zu schreien, nur weil ich ein Kind bin!“ Diese Worte habe ich von ihm schon ein paar Mal gehört. Und jedes Mal wieder staune ich über seine sanfte Art Widerstand zu leisten und mich in meine Grenzen zu verweisen. Er hat noch nie einen Kurs in gewaltfreier Kommunikation besucht und trotzdem scheint er zu wissen, dass Ich-Botschaften am besten wirken. Dass es wirkt, wenn er seine Gefühle ausdrückt und nicht zum Gegenschlag ausholt. Und dass er es sich nicht gefallen lassen muss, wenn er unfreundlich behandelt wird. Er kämpft für seine Würde und hilft mir dabei, wieder eine menschlichere Mama zu werden.

Das möchte ich gern noch mehr lernen: Wenn ich mich bedroht oder verletzt fühle, das auch sagen zu können und nicht so tun zu müssen, als mache es mir nichts aus. Offen meine Gefühle aussprechen können wie ein Kind, wissend, dass ich das Recht habe, freundlich behandelt zu werden.