Wunder der Schöpfung

Es ist schon höchst bewundernswert, dass der Mensch mittlerweile Gebäude zu errichten weißt, die 830 Meter in den Himmel ragen. Aber was ist das gegen die Nordkette in Innsbruck?

Morgengedanken 22.9.2015 zum Nachhören:

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Seit etwa drei Jahren lebe ich mit meiner Familie in Innsbruck. Wir leben sehr gerne in dieser Stadt. Sie hat eine wunderschöne Altstadt, repräsentative historische Gebäude, aber auch schöne Zinshäuser und Stadtvillen. Die Alpenstadt hat sogar das eine oder andere Hochhaus und nicht zuletzt hat sie auch architektonisch sehr interessante Bauwerke zu bieten. Der Mensch hat in den letzten Jahrhunderten deutlich seine Spuren hinterlassen und eine schöne und lebenswerte Stadt errichtet, die auch viele Besucher aus der ganzen Welt anzieht.

Olivier Dantine
ist evangelisch-lutherischer Superintendent für Salzburg und Tirol

Zu Recht macht Innsbruck aber auch damit etwas Werbung, dass kein Mensch gebaut hat, sondern der Stadt geschenkt wurde: eine großartige Bergkulisse rund um Innsbruck. 1.700 Meter über die Stadt erhebt sich etwa die mächtige Nordkette. Im Vergleich dazu wäre auch der höchste von Menschen gebaute Wolkenkratzer mit 830 Metern ziemlich klein.

Seit Millionen Jahren steht sie da und wird noch Millionen Jahre dastehen. Zwar durch die Erosion einem ständigen Wandel unterzogen, aber doch von weit längerem Bestand als jedes menschliche Bauwerk. Wenn ich von dort oben die Stadt betrachte, dann relativiert sich die Bedeutung der menschlichen Werke. Umso mehr bewundere ich die Wunder der Schöpfung.

Und noch mehr wundere ich mich darüber, dass Gott, der solch Großartiges geschaffen hat, auch mich erschaffen hat.