Frau Hitt

Die meisten Tiroler und Tirolerinnen kennen Frau Hitt. Was Frau Hitt mit Papst Franziskus zu tun hat, werden aber die wenigsten wissen.

Morgengedanken 28.9.2015 zum Nachhören:

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Hoch über Innsbruck steht Frau Hitt. Bei Regen und Schnee, Hitze und Kälte harrt sie aus und hält Wache auf der Nordkette. (Fast) alle Tiroler und Tirolerinnen kennen die markante Felsnadel auf der Nordkette und ihre Geschichte: Frau Hitt mit dem harten Herzen, die hungernden Menschen Steine statt Brot geschenkt hat. Zur Strafe ist sie selbst versteinert worden. Und schaut seither mahnend ins Tal.

Elisabeth Rathgeb
ist Seelsorgeamtsleiterin der römisch-katholischen Diözese Innsbruck

„Du gehörst dazu“

Früher habe ich ihren Anblick immer mit einem mulmigen Gefühl verbunden. Wenn ich sie jetzt an einem strahlend blauen herbstlichen Föhntag auf meinem Weg ins Büro hoch oben und doch zum Greifen nah sehe, fällt mir Papst Franziskus ein. Nicht, dass er eine Ähnlichkeit mit unserer Frau Hitt hätte. Ganz im Gegenteil. Aber seit er für das nächste Kirchenjahr das „Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen hat, bekommt Frau Hitt fast den Charakter eines Logos: „Vorsicht, Hartherzigkeit kann Ihr Leben versteinern.“

Das Gegenmittel sind die „Werke der Barmherzigkeit“, die Bischof Wanke aus Erfurt schon 2007 in eine zeitgemäße Sprache übersetzt hat und die ich Ihnen heute mitgeben möchte:

Du gehörst dazu.
Ich höre dir zu.
Ich rede gut über dich.
Ich gehe ein Stück mit dir.
Ich teile mit dir.
Ich besuche dich.
Ich bete für dich.