Sehnsucht nach Frieden

Die Nachrichten – ob im Radio, im Fernsehen, im Internet oder in der Zeitung – sind voll von Not und Leid. Die Berichte über Kriege dominieren die Meldungen. Und dennoch: Die Sehnsucht nach Frieden lebt ungebrochen.

Morgengedanken 8.11.2015 zum Nachhören:

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Heute wird an vielen Orten der sogenannte Toten- oder Seelensonntag gefeiert. Im Mittelpunkt steht das Gedenken an die Opfer der Weltkriege und der vielen aktuellen Kriege dieser Welt. Traurig macht mich, dass das Leid und Elend rund um die Erde kein Ende zu nehmen scheinen – leider ganz im Gegenteil. Es braucht manchmal schon viel Energie, um nicht einem lähmenden Pessimismus zu verfallen.

Wilfried M. Blum
ist römisch-katholischer Pfarrer in Rankweil in Vorarlberg

Beunruhigendes Gedenken

Der erste Zuruf Jesu an seine Jünger am Ostermorgen ist: „Schalom - Friede - sei mit euch!“ Ich teile von Herzen diesen Wunsch. Was kann größer sein als das Geschenk des Friedens? Doch die Spannung zwischen Wunsch und Realität auszuhalten, macht stets die Mühe des täglichen Lebens aus. Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain schreibt einmal: „Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten mit den Bibelstellen, die sie nicht verstehen. Ich für meinen Teil muss zugeben, dass mich gerade jene Bibelstellen beunruhigen, die ich verstehe.“

Vielleicht kann der heutige Sonntag ein Sonntag des beunruhigenden Gedenkens und der verständlichen Sehnsucht nach Frieden sein?