Gesegnetes Brot

Auch der so genannte „moderne Mensch“ braucht Rituale und Symbole: Deshalb ist Roland Trentinaglia heute schon in frühen Morgenstunden in den Bäckereien seiner Gemeinde unterwegs.

Morgengedanken 5.2.2016 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Heute steht als Name im Kalender: Agatha. Die heilige Agatha war, so wird es berichtet, eine wunderschöne sizilianische Frau. Sie hatte nur einen Nachteil: Sie war Christin. In der damaligen Zeit der Christenverfolgung, um das Jahr 250, war es lebensgefährlich, Christ zu sein. So wurde Agatha ins Gefängnis geworfen. Trotz Folter und Qualen blieb sie ihrer Glaubensüberzeugung treu.

Roland Trentinaglia
ist römisch-katholischer Pfarrer in Hörbranz in Vorarlberg

Agatha-Brot

Ihr zu Ehren wird an diesem Tag in vielen Bäckereien das sogenannte Agatha-Brot geweiht. Deshalb bin ich auch heuer wieder an diesem Tag in Allerherrgottsfrüh in den Backstuben unserer Gemeinde zu finden. Denn immer wieder sind an diesem Tag die Verkäuferinnen in den Bäckereien und Lebensmittelgeschäften mit der Frage konfrontiert: „Ist das Brot heute auch wirklich gesegnet worden?“

Man kann es drehen und wenden wie man will: Auch der sogenannte „moderne Mensch“ braucht Symbole, braucht Rituale, die ihn auch noch auf etwas anderes im Leben hinweisen. Geld und Gier, Hass und Neid machen nicht glücklich! Der Mensch braucht einen inneren Halt, eine Lebenskraft, die ihn auch dazu befähigt, aus seinem Leben mehr zu machen. Deshalb brauchen wir auch heute dringend Menschen, die einander aufrichten und nicht niederdrücken.