Worte gegen die Angst

Jeder Sonntag – auch der Faschingssonntag – ist ein kleiner Ostersonntag: Christoph Weist erinnert heute in seinen Morgenegedanken an die kulturgeschichtlichen Wurzeln des Faschings – und erklärt, was das alles mit dem Osterfest zu tun hat.

Morgengedanken 7.2.2016 zum Nachhören:

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Dass ein Sonntag eigentlich ein kleines Osterfest ist, ist den wenigsten bekannt. Und ebenso wenig bekannt ist, dass der Fasching eigentlich mit Angst zu tun hat. In alten Zeiten war es Furcht vor bösen Geistern und Dämonen, die man mit großem Lärm und Mummenschanz vertreiben wollte. Und auch heute kann man sagen: Die Angst ist niemandem ganz fremd, die Angst vor dem, was nicht beeinflussbar ist, vor dem Tod, einer Krankheit, dem Verlust des Lebensstandards, vor allem Fremden und vor Terrorangriffen.

Dr. Christoph Weist
ist evangelisch-lutherischer Pfarrer in Rente

Furcht und Freude

Das Ende der Ostergeschichte des Evangelisten Matthäus fasst das zusammen. Nachdem einige Frauen das Grab Jesu leer vorgefunden hatten, heißt es: “Sie gingen eilend weg vom Grab mit Furcht und großer Freude.” (Mt 28,8). Auf der einen Seite Furcht vor dem Unerklärlichen, das geschehen war, auf der anderen Seite große Freude und Hoffnung auf das Gute, das Gott für seine Menschen bereithält.

Ein Faschingssonntag enthält beides: Angst, die laut und ausgelassen übertönt werden soll, und die Zusage und Freude darüber, dass nach christlicherm Glauben Gott, der die Menschen geschaffen hat, seine Geschöpfe liebt und erhalten will. Ich denke, Letzteres ist das wertvollere.