Ich gehe ein Stück mit dir

In schweren Stunden beweist sich „wahre“ Freundschaft. Wenn der Weg steil wird, dann bleiben oft nur wenige Wegbegleiter/Wegbegleiterinnen übrig: Diese Erfahrung musste auch Jesus auf seinem Kreuzweg machen.

Morgengedanken 25.3.2016 zum Nachhören:

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Nach dem Johannesevangelium waren es nur wenige, die bei Jesus blieben und ihn begleiteten bis zum Ende, drei Frauen und der Jünger, den Jesus liebte. Ob es Jesus wohl geholfen hat, als er am Kreuzweg sah: „Ich bin von meinen Freunden nicht allein gelassen, zumindest ein paar gehen mit mir den letzten Weg?“ Nach dem Lukasevangelium sind es sogar „alle seine Bekannten“, nach Markus und Matthäus nur „viele Frauen“, die Jesus nachgefolgt sind.

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer des Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf im Burgenland

Noch am Ölberg hat einer seiner engsten Freunde, Petrus, versprochen: „Auch wenn alle (an dir) Anstoß nehmen – ich nicht!“ Wenig später verleugnet Petrus „seinen“ Jesus und lässt ihn damit fallen. – Schöne Worte allein helfen nicht weiter, damals wie heute. In unserer oft sehr komplizierten Welt bedarf es einer gewissen Anfangshilfe, sozusagen ein Mitgehen, bis der andere Mut und Kraft gefunden hat, den Weg nun wieder selbstständig weitergehen zu können. Und dies meine ich nicht nur für den karitativen Bereich, sondern genauso auch z. B. für den Weg des Glaubens. Ich gehe ein Stück mit dir – ein wunderbares Werk der Barmherzigkeit.