Versöhnung und Vergebung

In den Morgengedanken macht sich heute Pfarrer Peter Hausberger auf den Weg – auf den Spuren des Franz von Assisi in Wildschönau in Tirol. Dort sind entlang eines Wanderweges die Strophen des berühmten Sonnengsangs in Form von Skulpturen dargestellt.

Morgengedanken 14.4.2016 zum Nachhören:

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„Wie lange noch?“ fragen die Kinder unseres Kindersommerlagers bei der Wanderung am Franziskusweg von Niederau nach Oberau in der Wildschönau. „Wann sind wir da?“ Jetzt sind wir einmal da, bei der vorletzten Skulptur zum Thema des Sonnengesangs von Franz von Assisi. Die dazugehörende Strophe lautet in der Übersetzung durch Kapuzinerpater Anton Rotzetter: „Lob sei dir, mein Herr, durch jene, die um deiner Liebe willen vergeben und Schwachheit und Not ertragen. Selig, die ausharren in Frieden. Du, Höchster, wirst sie krönen.“

Peter Hausberger ist römisch-katholischer Pfarrer in Salzburg-St. Paul

Von innen her das Böse besiegen

Für die Kinder ist das schwer zu verstehen. Im Gespräch arbeiten wir heraus, dass Vergebung und Versöhnung für eine Gemeinschaft unbedingt notwendig sind. Bei Franziskus hat alles seinen Grund in der Liebe Gottes. Darum weist er hin auf die, die um der Liebe Gottes willen versöhnungsbereit sind. Er hat die Vision von einer geschwisterlichen Welt und er selber tut alles dazu, um sie möglich zu machen. Überall, wo vergeben wird, wird Gott gelobt. Franziskus hat sogar den Konflikt als Ort des Friedens begriffen. In der Auseinandersetzung, bei Reibereien, schlägt die Stunde der Wahrheit.

Über Franziskus wird erzählt, dass er die Angst der Menschen anerkennt, aber dass er auch entlarvt, wenn Angst einfach nach außen projiziert wird. Ein Gegenüber wird dann als Feindbild dargestellt und mit Vorurteilen belegt, die Angst wird noch größer. Franziskus liefert sich ganz der Liebe Gottes aus und so kann er von innen her das Böse besiegen.