Bewahrung der Schöpfung

In der zu Ende gehenden Woche ist der Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi im Mittelpunkt der Morgengedanken gestanden. Pfarrer Peter Hausberger und seine Pastoralassistentin Ingrid Leitner sind dabei den Skulpturen des Franziskusweges von Niederau nach Oberau in der Wildschönau in Tirol gefolgt.

Morgengedanken 16.4.2016 zum Nachhören:

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Franziskus hat in seinem Leben die glückseligsten Momente in der Verbindung mit Gott erlebt, aber auch schreckliche Verzweiflung, Höllenangst und Depression haben ihn geplagt. Durch all das hindurch hat er die Gewissheit errungen, dass er das göttliche Leben nie mehr verlieren wird. Und so begann er zu singen, zu dichten, was wir den Sonnengesang nennen.

Peter Hausberger ist römisch-katholischer Pfarrer in Salzburg-St. Paul

Ehrfurcht allem gegenüber

In unseren Tagen wird Franz von Assisi in Verbindung gebracht mit der Bewahrung der Schöpfung. Durch die Lebensform der radikalen Armut wiesen Franziskus und seine Brüdergemeinschaft auf das Problem der Verteilung der Güter und der Gerechtigkeit hin. Franziskus war auch ein Maßstab in der Bemühung um Frieden. Es wird erzählt, dass im Jahr 1219 ein Kreuzzug im Gang war. Mit einem Kreuzfahrerschiff war Franziskus nach Ägypten gelangt. Er wollte die Kreuzfahrer von einer Schlacht abhalten. Das ist ihm nicht gelungen. In der Schlacht erlebten die Christen eine Niederlage. Franziskus ging ganz alleine, nur in der Kraft des Glaubens, zum Sultan Malik al-Kamil. In der Gegenwart des Sultans führte Franziskus einen Dialog mit islamischen Geistlichen.

Franziskus war von tiefer Ehrfurcht erfüllt allem gegenüber, was ihm begegnet ist, bis in die Fußsohlen, bis in die Fingerspitzen. Nichts war beliebig. Alles hat ihm von Gott gesprochen. Alles war, allein dadurch, dass es da war, schon von sich aus ein Lob Gottes.