Der Sonntagnachmittag

Um Veränderungen im engeren, weiteren und übertragenen Sinn geht es diese Woche in den Morgengedanken von Diakon Helmut Schriffl.

Morgengedanken 17.4.2016 zum Nachhören:

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Gedanken an einem Sonntagnachmittag in einer ruhigen Seitengasse der Stadt, auf einen Freund wartend: Eines Tages, vielleicht schon bald, wird das alles hier ohne mich auskommen müssen. Ich werde nicht mehr sein, aber dies alles hier, Häuser, Bäume, Straßen, all das wird noch immer da sein. Die Straße, so oft von mir befahren, wird sich nicht an mich erinnern. Die Bäume und Häuser werden von Menschen angeschaut und betreten, die mich nicht kennen. Der Himmel mit seinen Wolken wird über dem Land sein, auch wenn ich nicht mehr da bin.

Helmut Schriffl
ist Diakon aus Münchendorf im Bezirk Mödling in Niederösterreich

Das höchste Gut

Ein paar Menschen werden sich vage an mich erinnern, aber ich werde keine Rolle mehr spielen im heiligen Spiel des Lebens. Meine Rolle wird zu Ende sein! Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte werden über die Welt gehen, nicht einmal Staub wird mehr von mir übrig sein.

Kann ich wenigstens über die paar Jahre, die ich auf der Welt war sagen, dass sie gut waren, habe ich genug Solidarität gegenüber denen bewiesen, die immer unter die Räder kommen? Wurde die Welt, da wo ich lebte, ein klein wenig besser? Wenn ich schon out bin und vergessen, so soll doch wenigstens nicht vergessen sein, wofür ich stehe: dass Menschsein das höchste Gut ist und schützenswert und unvergleichlich.