Die offene Hand

Die Hand eines Menschen vermag vieles: Von der zärtlichen Berührung bis zum kraftvollen Zupacken, von Festhalten bis Loslassen, vom freundlichem Zuwinken bis zur Drohung – in vielfältiger Weise sind unsere Hände täglich am Werk.

Morgengedanken 15.7.2016 zum Nachhören:

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Tastend entdecken Kinder die Welt. Tastend mit Neuem in Berührung kommen, schafft Beziehung. Mit unseren Händen handeln wir und sprechen wir. Der bewusste Blick auf die eigene oder die fremde Hand ist eine Chance, den in diese Hand geschriebenen Geschichten
nachzugehen. Solches Wahrnehmen öffnet neue Zugänge zu mir selbst wie zu anderen.

Zeichen setzten

Die offene Hand ist Zeichen der Offenheit und der Bedürftigkeit. Die offene Hand deutet an, dass Empfangen wesentlich zu unserem Leben gehört. Die Hand in dieser Weise zu öffnen, fällt nicht immer leicht und ist mit einem gewissen Risiko verbunden – was macht der oder die andere mit meiner offenen Hand, mit meiner Bedürftigkeit?

Christian Kopf

ist Leiter des römisch-katholischen Bildungshauses Batschuns in Vorarlberg

Die Hand hinhalten, damit sie genommen bzw. gefüllt wird, braucht Vertrauen in das Wohlwollen der Gebenden. Frauen und Männer, die in dieser Haltung handeln, die um ihre Bedürftigkeit wie um ihre Begabungen wissen, sind Hoffnungsträger in unserer Welt. Empfangende und Gebende erleben Solidarität und Verbundenheit. Mit meiner offenen Hand kann ich ein Zeichen setzen.