Angst bedeutet Enge

Angst ist ein Alarmsignal – und daher an sich sogar lebensnotwendig. Angst warnt den Menschen vor möglichen Gefahren. Die Herkunft des Wortes Angst deutet aber bereits an, dass die Angst selbst wieder Gefahren in sich birgt.

Morgengedanken 29.8.2016 zum Nachhören:

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Das Wort „Angst“ stammt vom althochdeutschen „angust“ ab und bedeutet so viel wie „beengend, eng“. Angst ist grundsätzlich zunächst einmal durchaus etwas Gutes. Angst ist überlebenswichtig, weil sie uns davor bewahrt, gefährliche Situationen aufzusuchen und unsere Gesundheit oder unseren Körper aufs Spiel zu setzen.

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholische Pfarrer des burgenländischen Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Ängste meistern

Andererseits aber können Ängste übermäßig stark werden, sodass sie mich in meiner Lebensführung und in meiner Lebensqualität völlig einschränken, einengen. Kennzeichen für krankhafte Ängste sind übermäßige körperliche Unruhe, verbunden mit Anspannung und stark belastenden negativen Gedanken und Gefühlen. Derartige Ängste engen mich und meine Lebensgestaltung gravierend ein, beengen also mein Leben, können mich sogar in die Isolation führen.

Wenn ich in mir Ängste verspüre, dann nehme ich die Bibel zur Hand, weil ich dort unzählige Stellen finde, wo Menschen in ihren tiefsten Ängsten auf Gott vertrauen, der ihnen stets Kraft schenkt, diese Ängste zu meistern, so z. B. im Psalm 18: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern … du führst mich hinaus ins Weite.“ Gott engt mich nicht ein, sondern führt mich hinaus ins Weite, Gott befreit.