Laster und Anfechtungen

Am Beginn eines neuen Jahres steht bei vielen der eine oder andere „gute Vorsatz“. Ist die anfängliche Begeisterung einmal verflogen, ist Durchhaltevermögen gefragt. Nicht umsonst sagt der Volksmund: „Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen.“ Vielleicht kann also ein Blick in die Bibel helfen.

Morgengedanken 3.1.2017 zum Nachhören:

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Heute ist der schwierigste Tag. Denn heute ist der dritte Tag im neuen Jahr. So manch einer hat sich ja viel vorgenommen für das neue Jahr – sei es, mehr Sport zu treiben (gut!), sei es, sich mehr um seine Lieben zu kümmern (gut!),sei es mit dem Rauchen aufzuhören (sehr gut!). Aber am dritten Tag fallen die meisten Vorsätze, denn spätestens heute zeigt sich die harte Wirklichkeit: Der Anfangsschwung ist verpufft, der Alltag eingekehrt.

Pfarrer Marco Uschmann
ist Chefredakteur der evangelischen Zeitung „Saat“

Machtvolles Versprechen

Vielleicht hilft ein Wort aus der Bibel, das die Menschen durch das neue Jahr begleitet. In der evangelischen Kirche steht jedes Jahr unter einem Bibelvers. Für 2017 heißt er: „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ Für die Bibel wohnt das Wesen des Menschen im Herzen. Für den Propheten Hesekiel gilt hier also: doppelt hält besser. Denn wenn Herz und Geist neu sind, dann kann eigentlich nichts schiefgehen.

Nun ist man versucht, zu antworten: Der gute Prophet kannte die Laster und Anfechtungen des modernen Lebens nicht. Das aber spielt für Hesekiel keine Rolle. Wichtig ist für ihn, dass mit dem neuen Geist und der neuen Seele das Wesen Gottes gemeint ist, das in den Menschen einzieht. Und das ist unbedingt und in jedem Fall ganz auf der Seite des Menschen und will ihm nichts anderes als nur Gutes.

Es ist also ein machtvolles Versprechen und Geschenk, das Gott den Menschen gibt. Es geht hier nicht um das eine oder andere Laster oder Fehlverhalten, es geht um eine Wende im Leben. Nichts anderes sagen übrigens auch moderne Ratgeber: Ändern sie ihre Lebensgewohnheiten, wenn sie dauerhaft etwas verändern wollen. Hesekiel sagt: „Egal, ob heute der schwierigste Tag ist oder nicht - Gott steht dir bei“.