Gottes geliebte Kinder

Wie kommt das Böse in die Welt? Und was können wir dagegen tun? Da sind zwei sehr alte Fragen – und die Antwort ist vielleicht gar nicht so schwer!

Morgengedanken 4.2.2017 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

In der Bibel lesen wir gleich nach der Schöpfungsgeschichte und der Vertreibung aus dem Paradies die schreckliche Beschreibung vom Brudermord. Kain, der ältere Sohn von Adam und Eva, war eifersüchtig auf seinen Bruder Abel und hat ihn ermordet. Er hat sich nicht als geliebtes Kind Gottes gesehen, weil Gott – zumindest nach seiner Wahrnehmung – auf sein Opfer nicht geschaut hat.

Gisela Ebmer
Fachinspektorin für den evangelischen Religionsunterricht an Höheren Schulen in Wien

Was können wir tun?

Ich finde es faszinierend, wie die Bibel in einem Mythos versucht zu erklären, wie das Böse in der Welt entsteht: Nachdem die Menschen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben, beginnen sie, darüber nachzudenken, was gut und böse ist, ob sie selber gut oder böse sind. Sie wollen selber gut sein. Kain hat aber leider nicht von Gott gehört, dass er sein geliebtes Kind ist. Er war sehr traurig und griff seinen Bruder an. Menschen, die sich nicht geliebt fühlen, greifen zu Gewalt. So erklärt die Bibel die Entstehung von Gewalt. Im Neuen Testament gibt es eine Geschichte, die die Antwort gibt auf die Frage: Was können wir tun? Jesus lädt sich selber ein bei dem bösen Zöllner Zachäus. Er ist ein Betrüger, hat viel Geld gescheffelt, und er ist verhasst unter allen Menschen.

Aber einer, Jesus, kommt zu Besuch. Einer interessiert sich für ihn. Das bringt Zachäus zu einer Kehrtwende. Er gibt ungerecht erworbenes Geld zurück, er spendet für arme Menschen. Die Zuwendung Jesu hat es ihm möglich gemacht, sein Verhalten zu verändern. Als geliebtes Kind Gottes will er ein guter Mensch sein.