Beruf und Berufung

Für die einen ist es „nur ein Job“ – für die anderen ist ihr Beruf wirklich eine Berufung. Auch wenn dieser Begriff „Berufung“ vor allem bei Geistlichen oder Ordensleuten verwendet wird, alle Menschen können zu etwas berufen sein.

Morgengedanken 19.3.2017 zum Nachhören:

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Berufung ist ein Thema über das Sie vielleicht noch nie nachgedacht haben. Wir Christen sprechen davon, denn wir sind überzeugt, dass unser Leben kein purer Zufall ist. Wir glauben an einen Schöpfer, der seit Ewigkeit jede und jeden von uns kennt. Er hat uns ins Dasein ge-rufen, also eine Be-ruf-ung geschenkt, weil er Ja zu uns sagt und uns persönlich liebt. Er hat mit jedem Menschen einen einzigartigen Plan.

Maria Hildegard Brem
ist Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Mariastern in Vorarlberg

Den Ruf erkennen

Eine Berufung ist also nicht nur ganz außergewöhnlichen Menschen geschenkt, etwa großen Künstlern, Politikern oder Heiligen, sondern jeder von uns ist Gott so wichtig, dass er ihn persönlich ansprechen möchte.

Ob ein Leben erfüllt ist und gelingt, hängt nicht zuletzt davon ab, ob der Einzelne diesen Ruf erkennt und sich zu eigen macht. Wo das geschieht, übernimmt Gott die Führung und Begleitung, selbst durch Schwierigkeiten und scheinbare Ausweglosigkeit hindurch. Das hat auch der heilige Josef erfahren, dessen Fest heute im Kalender steht. Er wurde Wege geführt, die er sich nicht ausgedacht hatte, und hatte den Mut, mit offenen Fragen mutig in das Dunkel hineinzugehen.