Tut, was er euch sagt!

Auf den Tag genau vor 100 Jahren – am 13. Mai 1917 – soll im kleinen Ort Fatima in Portugal die Muttergottes drei Hirtenkindern erschienen sein. In Österreich hat die Botschaft vor 70 Jahren zur Gründung des „Rosenkranz Sühnekreuzzuges“ geführt, als Gebetsgemeinschaft für die Freiheit Österreichs von den vier Besatzungsmächten.

Morgengedanken 13.5.2017 zum Nachhören:

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Kürzlich schrieb mir jemand: Für den Frieden beten ist zu wenig; „Wir müssen auf die Straße gehen und gegen die Kriegstreiber demonstrieren.“

Benno Mikocki
ist Franziskanerpater in Wien und Geistlicher Leiter der Gebetsgemeinschaft des „Rosenkranz Sühnekreuzzuges"

Wunder des Friedens

Ja, in Wien sind 80.000 Menschen auf die Straße gegangen. Aber nicht, um gegen die Besatzungsmächte, Amerikaner, Briten, Franzosen und Russen, zu demonstrieren, sondern um Frieden und Freiheit für Österreich zu beten. In ganz Österreich waren es 500.000, die dem Ruf des Franziskaners P. Petrus Pavlicek gefolgt sind und um die Freiheit des Landes und den Frieden in der Welt gebetet haben. Inspiriert zu diesem Friedensgebet wurde P. Petrus durch die Botschaft von Fatima. 1955 erhielt Österreich durch den Staatsvertrag Frieden und Freiheit. Eine günstige weltpolitische Situation, eine kluge Verhandlungspolitik und geeintes Gebet wirkten zu dieser friedlichen Entwicklung zusammen. Übrigens: 1956 konnten 100.000 Ungarn in das neutrale Österreich vor einem aggressiven Kommunismus fliehen.

Bei der Hochzeit zu Kana zeigt sich Maria als die Frau, die die Not der Menschen sieht und helfen will. „Tut, was er euch sagt“, war ihre Weisung damals. Sagt sie es nicht auch heute zu uns? Jesus lehrt uns, um das tägliche Brot, alles Lebensnotwendige zu bitten. Und dazu gehört doch sicher der Friede. Wenn viele in diesem Sinn um das tägliche Brot beten, werden auch Politiker geschenkt werden, die klug und verantwortungsbewusst das Wunder des Friedens – mit Gottes Hilfe – wirken; so wie 1955 und 1989, als die Berliner Mauer fiel.