Bad news are good news

Katastrophen am anderen Ende der Welt, oder in der nächsten Stadt, oder am Ende der Straße – wir sind schnell und sicher informiert. Die schlechten Nachrichten und Sensationen dominieren die Medien, aber sollte nicht auch Zeit und Platz für die Schönheit des Lebens sein?

Morgengedanken 15.5.2017 zum Nachhören:

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In seiner Botschaft zum Mediensonntag am 28. Mai kritisiert Papst Franziskus ganz scharf die Einstellung vieler Medien, dass eine gute Nachricht keinen Eindruck macht und deswegen eigentlich auch keine Nachricht ist. „Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“, lautet das geflügelte Wort. Je spektakulärer ein Unglücksfall, ein Verbrechen oder andere Tragödien dargestellt werden, umso besser für die „Quote“. Sie ist zum alles entscheidenden Erfolgskriterium geworden.

Gerald Heschl
ist Chefredakteur der Kärntner Kirchenzeitung „Sonntag“

Den Menschen Mut machen

Ich meine, dass man auch als Medium die Verantwortung hat, dagegen zu halten. Denn es besteht die Gefahr, dass die Leser, Hörer und Seher der vielen negativen Meldungen überdrüssig werden. Es macht sich das Gefühl breit, dass das Böse die Welt regiert und man selbst machtlos dem gegenübersteht. Es ist auch ein ganz klares Ziel unserer Kirchenzeitung, gegen diese Form der Hoffnungslosigkeit Botschaften der Hoffnung auszusenden. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Das hat nichts damit zu tun, negative Informationen zurückzuhalten oder in naivem Optimismus zu schwelgen. Es geht aber darum, auch das viele Gute zu zeigen, das tagtäglich in der Welt geschieht. Der Papst spricht dabei von einem „offenen und kreativen Kommunikationsstil, der niemals bereit ist, dem Bösen eine Hauptrolle zuzugestehen“.

Medien können und sollen dazu beitragen, mögliche Lösungen aufzuzeigen. Sie sollen den Menschen Mut machen, auf die bestehenden Probleme konstruktiv und verantwortungsvoll heranzugehen. Das wäre der Sinn der „guten Nachricht“.