Geduld

Egal, ob an der Kasse im Supermarkt oder beim Arzt, ob beim Skilift oder bei einer Behörde: Warten ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens. Dabei haben es die Menschen immer eilig – Zeit ist knapp.

Morgengedanken 3.8.2017 zum Nachhören:

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Wenn auf den Straßen einer Großstadt Staus entstehen, dann gibt es oft ein Hupkonzert, dass man taub werden könnte. Zugegeben: Immer wieder müssen wir warten.

Monsignore Ernst Pöschl
ist Geistlicher Assistent der Katholischen Arbeiterbewegung in der Diözese Eisenstadt

Gott hat Zeit

Gott ist der Meister im Warten. Nicht selten wartet er ein Leben lang darauf, dass sich jemand bekehrt. Er wartet im Respekt vor der Freiheit der Menschen. Gott kann warten, bis sich eine Tropfsteinhöhle bildet, 10.000 bis 150.000 Jahre. Gott versteht es auch zu warten, bis der Egoismus unter den Menschen kleiner wird – der Egoismus, der Familien ins Unglück stürzt, die Menschen in Klassen aufspaltet und Regierende an Kriege denken lässt.

Wie lange liegen doch die Anfänge unserer Welt zurück? Vielleicht zehn Milliarden Jahre! Im Psalm 90 heißt es: „Tausend Jahre sind vor dir, Herr, wie der Tag der gestern vergangen ist“. Gott hat Zeit. Sollten wir uns nicht öfters die Frage stellen: Warum habe ich es so eilig? Warum habe ich keine Zeit? Ist es vielleicht auch deswegen, weil ich mich für so ungeheuer wichtig halte? Warum hat Jesus uns empfohlen, wir sollen werden wie die Kinder? Die haben Zeit.