Luxusreise nach Jerusalem

In der katholischen Kirche wird heute das Fest „Mariä Himmelfahrt“ gefeiert – eines der wichtigsten Feste für die Mutter Jesu. Eine andere bedeutsame Frauengestalt der Bibel steht heute im Mittelpunkt der Morgengedanken – und ihre berühmte Reise zu König Salomo nach Jerusalem.

Morgengedanken 15.8.2017 zum Nachhören:

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In biblischer Zeit gab es noch keinen „Urlaub“ und keine „Reisen“, wie man sie heute kennt. Natürlich waren Menschen aus verschiedenen Gründen und zu verschiedenen Zielen unterwegs, meist zu Fuß oder mit einem Reittier, seltener und nur, wenn man es sich leisten konnte, mit Wagen oder Schiff.

Jutta Henner
ist evangelische Theologin und Leiterin der Österreichischen Bibelgesellschaft

Mit schwerem Gepäck

Reisen dienten natürlich auch der Politik und der Diplomatie, insbesondere, wenn Prominente sich aufmachten, andere Länder kennenzulernen. Und zu allen Zeiten gab es Reisende, deren nahezu unbegrenztes Reisebudget fast alles möglich machte. Von einer solchen Reise der besonderen Art, einer Reise der Luxuskategorie, berichtet die Bibel im 1. Buch der Könige im 10. Kapitel. Eine Frau ist es, die neugierig geworden ist auf Jerusalem, den Königshof dort und auch auf den anscheinend so klugen und attraktiven König Salomo.

Die selbst sagenhaft reiche Königin von Saba unternimmt die weite Reise aus ihrer Heimat, ob diese im heutigen Jemen oder in Äthiopien lag, weiß man leider nicht genau. Jedenfalls ist ihr Reisegepäck von gigantischen Ausmaßen. Die Reise fällt zu ihrer Zufriedenheit aus – sie bestaunt Architektur, Wohlstand, Kultur und Kulinarik. Ihr gefällt auch Salomo und seine Weisheit. Üppige Geschenke, darunter Gold und Edelsteine bringt sie ihrem Gastgeber mit. Der wiederum revanchiert sich und beschenkt auch sie reichlich. Das Gepäck auf der Rückreise war nicht leichter als auf dem Weg nach Jerusalem.