Burnout in biblischer Zeit

Der Urlaub soll in erster Linie der Erholung dienen – sei es nun in Form körperlicher Ertüchtigung oder durch „süßes Nichtstun“. Schon im sogenannten „Alten Testament“ sind Menschen im Alltag an ihre Grenzen gestoßen und haben sich bewusst eine Auszeit gegönnt – zum Beispiel der Prophet Elia.

Morgengedanken 17.8.2017 zum Nachhören:

Urlaubszeit, Reisezeit. Zeit, den Alltag und seine Routine hinter sich zu lassen. Zeit, innezuhalten und zur Ruhe zu kommen, abzuschalten, berufliche Herausforderungen hinter sich zu lassen, neue Kräfte zu sammeln und über das eigene Leben nachdenken zu können. Aber vielleicht auch Zeit, lernen zu müssen, dass man gar nicht so unersetzlich ist, wie man es oft meint ....

Zurück an die Arbeit

Von derartigen Unterbrechungen des Alltags, von Reisen, die aus dem Gewohnten und zu sich selbst – und zuweilen auch zu Gott - führen, weiß die Bibel zu erzählen. Ich könnte vom Propheten Elia berichten, der sich selbst so wichtig nimmt, dass er an seine Grenzen kommt. Burnout in biblischer Zeit, könnte man die Geschichte aus dem 1. Buch der Könige im 19. Kapitel überschreiben. Er bricht daher auf in die Wüste, er kann nicht mehr, ist müde, sogar lebensmüde. Ausreichend Schlaf und regelmäßiges Essen (in diesem Fall geröstetes Brot und Wasser, von einem Engel angeboten) stärken ihn zu einer Reise – zum Gottesberg macht er sich auf; 40 Tage dauert der Weg dorthin. Wahrscheinlich hatte Elia sich alles ganz anders vorgestellt. Ja, Gott begegnet ihm dort. Aber er stellt ihm unbequeme Fragen und hat wenig Ohr für das Selbstmitleid Elias.

Für Elia wird die Begegnung mit Gott zur Lernerfahrung: Zurück an die Arbeit, allerdings zu einem kleinen, bescheidenen Arbeitsauftrag. Und: Der Hinweis, ehestmöglich einen Nachfolger einzusetzen, Elia, sich selbst ein ganzes Stück zurück und weniger wichtig zu nehmen. Niemand ist unersetzbar, so die Lektion, die Elia am Gottesberg lernt. Eine Reise, die sich gelohnt hat.