Wohnrecht im Heiligen
Morgengedanken 9.9.2017 zum Nachhören:
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Im letzten Vers des Psalm 23 beschreibt der Psalmist eine für ihn grundlegende Erfahrung: „Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.“ Dieser Satz ist wie ein Segen über dem Lebensweg, egal ob er mehr von Erfolg und Glück oder von Scheitern geprägt ist. Unserem aufmerksam gelebten Dasein folgt Güte und Huld, denn letztlich sind wir verbunden mit dem Göttlichen, das alles irdisch Unvollkommene richten und vollenden wird.
Annamaria Ferchl-Blum
ist Theologin und Fachinspektorin für katholischen Religionsunterricht in der Diözese Feldkirch in Vorarlberg
Königskinder
Im Judentum wird diese Verbundenheit mit dem Heiligen an jedem Sabbat zelebriert. Der jüdische Theologe Abraham Heschel schreibt vom Sabbat als dem Tag, „der uns unsere letzte Unabhängigkeit von Zivilisation und Gesellschaft erfahren lässt, von Leistung und Angst. Der Sabbat ist eine Verkörperung des Glaubens, dass alle Menschen gleich sind und dass die Gleichheit der Menschen ihren Adel ausmacht. Die größte Sünde des Menschen ist es, zu vergessen, dass er ein Königskind ist“.
Die Woche geht mit dem heutigen Tag zu Ende. Der bevorstehende Sonntag kann auch für Sie ein Tag werden, an dem Sie sich unterbrechen und es einfach gut sein lassen. Verweilen Sie in der frommen Gewissheit, dass Gott Sie schon gefunden hat und für lange Zeit beheimaten wird.