Versöhnung

Wer viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, bekommt oft mehr Einblick in das Leben anderer Menschen als man sich eigentlich wünscht. Wer ergreift da nicht innerlich Partei – für den einen oder die andere?

Morgengedanken 6.10.2017 zum Nachhören:

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Neulich im Bus streiten zwei junge Erwachsene heftig miteinander. Die Mitfahrenden schauen betreten in die Ferne oder auf den Boden. Ein paar Stationen lang weiß man nicht genau, wie es nun weitergeht mit den beiden.

Gabriele Eder-Cakl
ist Direktorin des Pastoralamtes der römisch-katholischen Diözese Linz

Dann bei der nächsten Haltestelle hüpft der Mann aus dem Bus, kurz bevor er weiterfährt. Sie kann nicht mehr aussteigen. Die Frau schreit ihm nach: „Bleib, wo du bist!“ Dann atmet sie durch und überlegt kurz. Bei der nächsten Haltestelle gibt sie sich einen Ruck und steigt mit den Worten aus: „Dann geh ich halt die eine Station zurück.“

Mir ist die Situation noch länger nachgegangen. Ich hoffe, sie konnten sich versöhnen!