Vergänglichkeit – Was ist das?

Dauernd werde ich in letzter Zeit mit Bildern konfrontiert, die mich ohnmächtig machen: Bilder von Terror, wenn neuerlich zig Menschen verletzt oder sogar getötet wurden, Bilder vom Tod, die mich nicht nur in meinem Innersten bedrängen, sondern auch an meine eigene Vergänglichkeit erinnern.

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Vergänglichkeit oder „vanitas“, wie sie im Lateinischen genannt wird, bedeutet ursprünglich „leerer Schein, Nichtigkeit oder auch Eitelkeit“. Dieses Wort kommt aus der jüdisch-christlichen Vorstellung, dass alles Irdische vergänglich, nichtig ist. Vergänglichkeit bringt also zum Ausdruck, dass ich als Mensch keine Gewalt habe über das Leben und dass ich endlich bin, begrenzt.

Dietmar Stipsits

ist Seelsorger des römisch-katholischen Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf, Burgenland

Wenn ich also in letzter Zeit immer wieder diese unzähligen Bilder von Terrorakten sehe, dann stelle ich mir selber schon verstärkt die Frage: Welche Haltung habe ich dem Tod gegenüber? Bedrückt mich der Gedanke, dass ich sterben werde, dass ich vergänglich bin, so, dass ich meinen Alltag deprimiert sehe?

Nein! Mich motiviert diese Vergänglichkeit vielmehr, mein Dasein hier und jetzt, im Augenblick, zu bejahen und es freudig und mutig und voll Hoffnung zu gestalten.