Baum des Lebens

In zwei Tagen beginnt die Karwoche und damit u.a. auch die Auseinandersetzung mit Leid. Das Kreuz als ein Symbol für diese Zeit steht heute im Mittelpunkt der Morgengedanken.

Morgengedanken 23.3.2018 zum Nachhören:

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Wir besingen das heilige Kreuz als „Baum, an dem der Heiland hing“. Oder in einem neuen geistlichen Lied das Kreuz, das, „zum Baum des Lebens“ geworden, gute Frucht bringt, ja „von Früchten schwer“ ist.

Christian Öhler
ist römisch-katholischer Pfarrer von Bad Ischl und Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion Oberösterreich

Ein Platz im Garten

Wir haben uns mit einem Gärtner beraten, welcher Baum sich als Sinnbild für diese Botschaft eignen würde. Er hat uns einen Mehr-Sorten Apfelbaum empfohlen. Mit vier verschiedenen Apfelsorten ist er veredelt. Sie werden vom Sommer bis in den Herbst hinein geerntet. Bis Ostern muss der Baum noch die Winterkälte ertragen, die unsere Kirche fest im Griff hat. Im Altarraum platziert, verweist er auf das Kreuz. Auf das „Holz auf Jesu Schulter“, das wir im Lied besingen, wie auf das Schwere, das wir alle zu tragen haben. Der eine mehr, die andere weniger. Auskommen tut ihm niemand.

Leiden zu verklären, liegt mir fern. Es gibt viel zu viel davon, das vermieden werden könnte. Aber unvermeidbares Leid anzunehmen, kann uns sehr wohl menschlich reifer machen. Im Blick auf Gott, der am Kreuz mit allen Leidenden solidarisch geworden ist. Nach Ostern suchen wir im Pfarrgarten einen guten Platz für den Apfelbaum. Vielleicht können wir im Sommer die ersten Früchte ernten.