Rücksichtnahme

Man kennt es aus der Familie, der Arbeitswelt oder der Nachbarschaft: Ein gutes Zusammenleben braucht Rücksichtnahme.

Morgengedanken 16.8.2018 zum Nachhören:

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Ich sitze im kleinen Lokal am Badesee und lese ein Buch. Ich habe einen ganzen Tisch für mich allein. Da kommt ein Mann und fragt mich, ob er sich dazusetzen könne. Ja, selbstverständlich. Es war klar, dass er nur da sitzen will, kein Gespräch beginnen und dass ich in Ruhe weiter lesen könne.

Gisela Ebmer
ist evangelisch-reformierte Theologin und Religionslehrerin

Auf Mitmenschen achten

Da zündet er sich eine Zigarette an, der Wind bläst den Rauch genau in meine Richtung. Es stört mich. Ich denke mir, naja, er tut nichts Ungesetzliches. Im Freien ist bei uns das Rauchen erlaubt. Trotzdem ärgert es mich. Er hätte ja wenigstens fragen können, ob es mich stört. Ich sage nichts und gehe halt einmal schwimmen. Als ich zurückkomme, ist der Mann weg, er sitzt allein auf einem anderen Tisch, der gerade frei geworden ist und raucht.

Gesetz hin oder her – christliche Nächstenliebe und Rücksichtnahme sind noch mal was anderes. Und ich hab mir gedacht, dass die lange mediale Diskussion um‘s Rauchen vielleicht doch ein bisschen Bewusstseinsbildung ausgelöst hat und Raucher mehr auf ihre Mitmenschen achten.