Bildung
Morgengedanken 7.10.2019 zum Nachhören (bis 6.10.2020):
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Vor 500 Jahren hat die Schweizer Reformation mit Ulrich Zwingli begonnen. Zwingli hatte die besten Voraussetzungen, Karriere zu machen. Sein Vater war so etwas wie ein Bürgermeister und ein reicher Bauer. Von ihm bekommt Zwingli sein politisches Bewusstsein mit. Zu den Füßen seiner frommen Großmutter lauscht er den aufregenden Erzählungen aus der Bibel.
Thomas Hennefeld
ist Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich
Der Schlüssel zum Erfolg
Mit sechs Jahren lernt Zwingli Latein bei seinem Onkel in Weesen am Walensee. Mit zehn Jahren besucht er die Lateinschule in Basel und dann in Bern. Einen so talentierten Schüler und begabten Sänger und Musiker, der er war, hätten die Dominikanermönche gerne als Novize bei sich im Kloster aufgenommen. Die Familie macht ihnen aber einen Strich durch die Rechnung. Statt ins Kloster schickt ihn der Vater zum Studium nach Wien an die Universität und später nach Basel. Zwingli wird zum Priester geweiht. Aber er ist weiterhin wissbegierig. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Humanismus, lernt griechisch und hebräisch.
Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg aber vor allem auch zu einem selbstbestimmten Leben. Wer Bildung genossen hat, wird sich nicht so schnell manipulieren lassen und auf Fake-News hereinfallen, sondern Dinge kritisch hinterfragen und sich sein eigenes Urteil bilden. So ist Ulrich Zwingli zur Kritik an den damaligen Missständen und schließlich zur Reformation gekommen.