Rufzeichen unter freiem Himmel
Morgengedanken 1.6.2020 zum Nachhören (bis 31.5.2021):
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Manche der Kreuze oder Bildstöcke, die ich in diesen Tagen besuche, sind an Weggabelungen oder Kreuzungen errichtet. Das kann mehrere Gründe haben: Früher wurde manch Geheimnisvolles und Gefährliches mit Wegkreuzungen verbunden – viele Sagen berichten davon. Mit einem religiösen Zeichen sollten Gefahren gebannt werden.
Christian Wiesinger
ist Dechant in Laa-Gaubitsch und Pfarrmoderator in den Pfarren Eichenbrunn, Gaubitsch, Patzmannsdorf und Unterstinkenbrunn im Weinviertel (NÖ)
Entscheidung an der Wegkreuzung
Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass eine Weggabelung halt ermöglicht, aber auch zwingt, einen Weg auszusuchen. Manchmal wissen wir ja ganz genau, welchen Weg wir nehmen müssen, um dorthin zu kommen, wo wir hinwollen. Im Leben gibt es aber immer wieder Entscheidungen, die nicht so eindeutig sind. Da hilft es, gut zu überlegen, Informationen zu sammeln und sich Rat zu holen, aber auch dem eigenen Gefühl zu trauen und – wenn es um moralische Entscheidungen geht – dem eigenen Gewissen zu folgen.
Bildstöcke an Wegkreuzungen helfen, noch eine Dimension in den Blick zu nehmen: Wir sind auf unserem Weg und bei unseren Entscheidungen nicht allein. Gott trägt und segnet uns. Jesus sagt von sich: Ich bin der Weg. Und der gute Geist Gottes, den wir zu Pfingsten gefeiert haben, ist ein guter Ratgeber.