Engagement im Widerstand

Nicht alle haben tatenlos den Verbrechen der Nationalsozialisten vor 80 Jahren zugesehen. Einer von denen, die Widerstand leisteten, war Pfarrer Dietrich Bonhoeffer.

Morgengedanken 8.11.2018 zum Nachhören:

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Zu den wenigen Vertretern der evangelischen Kirche, die sich offen gegen den Nationalsozialismus gestellt haben, zählt der deutsche Pfarrer Dietrich Bonhoeffer. Er stammte aus einer großbürgerlichen Familie, und die Abneigung gegen das nationalsozialistische Regime ist ihm in die Wiege gelegt worden. Von seiner Großmutter wird erzählt, dass sie beim Boykott jüdischer Geschäfte im April 1933 unbeeindruckt von den SA-Posten vor den jüdischen Geschäften wie gewohnt einkaufen ging.

Olivier Dantine
ist Superintendent der evangelischen Kirche für Salzburg und Tirol

Beginn des Lebens

Dietrich Bonhoeffer hat sich aus seiner christlichen Haltung heraus für ein Engagement im Widerstand entschieden. In einem berühmt gewordenen Satz beschreibt er die Aufgabe von Kirche, nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen. Er selbst war an den Vorbereitungen zu einem Mordanschlag auf Hitler beteiligt. Vielleicht ungewöhnlich für einen Mann der Kirche, es ging ihm aber um die Verantwortung für die Nachwelt, eine Welt, in der diese Menschenverachtung keinen Platz mehr hat.

Bonhoeffers Zeugnis weist in die Zukunft einer Welt, in der die Würde jedes einzelnen Menschen im Mittelpunkt steht. Seinen letzten überlieferten Satz kurz vor seiner Hinrichtung möchte ich als Hoffnung für die Menschheit verstehen: Das ist das Ende. Für mich der Beginn des Lebens.