Nacht des Schreckens

Heute jährt sich die Pogromnacht zum 80. Mal. Vielerorts wird heute Abend an diesen schrecklichen Tag erinnert.

Morgengedanken 9.11.2018 zum Nachhören:

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Der 9. November 1938 markierte einen Höhepunkt in der Verfolgung der Juden in Deutschland und Österreich. Ein Attentat auf einen deutschen Botschaftsangehörigen in Paris diente den Nationalsozialisten als Vorwand für einen organisierten Pogrom, eine Nacht des Schreckens für Jüdinnen und Juden im ganzen damaligen Deutschen Reich. Tausende jüdische Wohnungen und Geschäfte wurden zerstört. Aufgrund der vielen Scherben auf den Straßen erfanden die Nationalsozialisten den beschönigenden Begriff „Reichskristallnacht“. Ein Begriff, der die vielen Opfer dieser Nacht noch einmal verhöhnt. Jüdische Friedhöfe und 1.400 Synagogen wurden zerstört, etwa 400 Menschen wurden rund um diesen Tag ermordet oder in den Selbstmord getrieben.

Olivier Dantine
ist Superintendent der evangelischen Kirche für Salzburg und Tirol

Gedenken in Gemeinschaft

An vielen Orten in Deutschland und Österreich finden darum heute Abend Veranstaltungen zum Gedenken an die Ereignisse vor genau 80 Jahren statt. Orte, an denen Synagogen gestanden haben, werden wieder sichtbar, die Namen ermordeter Jüdinnen und Juden werden erinnert. Es sind stille Gedenkfeiern.

Die Mahnung, dass sich diese Ereignisse nicht wiederholen dürfen, vereint an diesem Abend viele Menschen, Juden, Christen, Angehörige anderer Religionen oder Menschen ohne Bekenntnis. Das Gedenken schafft Gemeinschaft über Grenzen hinweg. Es ist damit ein Hoffnungszeichen für eine friedlichere Zukunft.