Gotteserfahrung

Unglaubliche Geschichten begegnen einem überall: Die Medien - Zeitungen, Facebook, Radio und Fernsehen - greifen sie dankbar auf.

Morgengedanken 14.11.2018 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Ich schlage, wie jeden Tag, die Bibel auf, irgendwo, und lese den ersten Vers, der mir ins Auge springt. Heute ist’s die Stelle, wo „Jesus auf dem Wasser wandelt“, wie man so sagt.

Bernhard Pelzl
ist Professor für Medienwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz und römisch-katholischer Diakon

Anfang und Krönung des Glaubens

Markus, Kapitel 6, Vers 49: „Als sie ihn aber auf dem See schreiten sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst und schrien auf. Er aber redete sie sogleich an: ‚Ich bin es. Fürchtet euch nicht.’ Dann stieg er zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich.“ – Dieser Bericht ist meiner Meinung nach wörtlich zu nehmen, als Tatsachenbericht. Er kann nichts anderes bedeuten, als dass sich Jesus seinen engen Freunden als jener offenbart, der er wirklich ist: der allmächtige, einzige Gott, der immer bei ihnen ist und ihnen garantiert, dass ihnen nichts, schon gar nichts, passieren kann. Denn, wer außer Gott kann sonst über stürmisches Wasser gehen? Da hätte es auch nichts geholfen, wenn jemand gewusst hätte, wo die Steine liegen.

Man kann sich jetzt fragen, warum hat sich Jesus nicht allen als der mächtige Gott geoffenbart? Warum nicht denen, die verlangten „zeig deine göttliche Macht, damit wir an dich glauben können“? Die Antwort darauf erscheint logisch: Die direkte, erschreckende Begegnung mit dem lebendigen Gott kann nicht der Anfang des Glaubens sein. Sie ist seine Krönung, das Ergebnis des Glaubensweges derer, die ihn lieben.