„Auf Gott vertrauen“

Der Advent, die Zeit der Ankunft, bedeutet auch zu vertrauen, auch dann, wenn die Zukunft ungewiss ist.

Morgengedanken 6.12.2018 zum Nachhören:

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Advent ist eine Zeit des Wartens – und zum Warten gehört auch Vertrauen, dass etwas wirklich kommen wird. Vertrauen ist immer auch eine Entscheidung. Man entscheidet sich dabei bewusst und nicht „blind“, d. h. ohne nachzudenken, jemand anderem zu vertrauen – sich also nicht zu wappnen, abzugrenzen oder einzumauern – und kann dabei doch gleichzeitig auf der Hut sein, um Angriffen auszuweichen, Untreue oder Verrat als Entscheidung der anderen Person wahrzunehmen, und sich dann wiederum zu entscheiden, wie man darauf reagieren will. Es gibt immer viele Möglichkeiten – nicht nur zwei.

Rotraud Angelika Perner
ist evangelische Theologin und niederösterreichische Hochschulpfarrerin im Ehrenamt

Selbstvertrauen

Manchmal braucht es viel Mut, seine eigenen bewussten Entscheidungen Kritikern gegenüber zu verteidigen – aber eigentlich ist dies unnötig. Es genügt, um Respekt für die Inanspruchnahme des Rechts der Selbststeuerung zu bitten – und nicht zu erwarten, dass dieser, meist ohnedies nur aus Höflichkeit vorgetragenen, Bitte entsprochen wird.

Auch die Entscheidung, die Heimat – sei es nun eine regionale, familiäre oder eine geistige – zu verlassen, wie Abraham in der Bibel, braucht Vertrauen. Vertrauen in eine ungewisse Zukunft, Vertrauen, Hilfe zu finden, und das alles bedeutet letztlich immer auch Selbstvertrauen. So verstehe ich Glauben: als vertrauensvolles inneres Wissen, das sich erst im Nachhinein bestätigt und in dem man sich geleitet fühlt.