Religiöse Popmusik

Dass auch viele Songs in der Pop- und Rockmusik nicht ohne Religion auskommen, davon handeln die heutigen Morgengedanken.

Morgengedanken 24.5.2019 zum Nachhören (bis 23.5.2020):

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Viele Songs der Pop- und Rockmusik haben religiöse Inhalte. Wenn man sich die Geschichte dieser Musikstile ansieht, ist das auch kein Wunder, ist doch eine ihrer Wurzeln die Kirchenmusik der afroamerikanischen Gemeinden.

Olivier Dantine
ist Superintendent der evangelisch-lutherischen Kirche für Salzburg und Tirol

Die Welt wird Eins

Von den Gospels ist es kein sehr langer Weg über Soul und Rhythm & Blues zur Rock- und Popmusik. Gar nicht so selten werden biblische Texte oder Geschichten vertont, wie beim Song „Turn, Turn, Turn“ von The Byrds, in dem Prediger 3 vertont wird: „Ein jegliches hat seine Zeit.“ Oder Leonard Cohens Halleluja, das gerne bei Hochzeiten gesungen wird. Nicht ganz passend, geht es doch um die Geschichte von König David und Bathseba und um einen Ehebruch.

Aber auch in Liedern, die nicht direkt auf die Bibel bezogen sind, findet sich Religiöses. Besonders eindrücklich in John Lennons Lied „Imagine“. John Lennon träumt von einer Welt ohne Grenzen, ohne Krieg, ohne Hunger und ohne Habgier. Es ist das Gebet eines Atheisten, der mit Religion die nicht selten feindliche Abgrenzung zwischen Religionen verbindet. Dennoch teile ich diese Vision von einem Himmel auf Erden. Einer Welt, in der das Ich ein Du braucht, in der es nicht Wir und die anderen gibt, sondern in der alle Menschen gemeinsam den gleichen Traum haben: Die Welt wird Eins.